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Österreich

Stand 31.12.06

 

Stand 31.12.06

 

 

 

Hier entsteht die bebilderte Textseite Österreich mit dem "Burgenland", im Südostwinkel Österreichs an der ungarischen Grenze, am Neusiedler See, insbesondere die Region Illmitz.

 

 

Ö  S  T  E  R  R  E  I  C  H

 

 

Aktualisiert am 31. 12.2006

 

 

 

 

  Turmfalke

 Vogel des Jahres 2007

 

 

 

 

 

 

 

 






Burgenland - Neusiedler See - Illmitz

 

© Text- Bildseite Dieter Schümann, Parchim

 

Diese Internetseite ist unseren Freunden

Anna und Michael Sumalowitsch

(und Verwandten)

 Kirchseegasse 8,  A - 7142  Illmitz

mit besonderer Hochachtung gewidmet.

 

 

 

 

Der Neusiedler See, von den Ungarn Fertö-tó, Steppensee genannt, liegt südöstlich von Wien.

 

Er ist ein Flachsee, ca 300 qkm groß mit eijnem Schilfgürtel. Die westliche Seite wird vom Leithagebirge begrenzt, ansonsten ist alles flaches Land.

 

 

 

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© Neusiedler See, Illmitz

Guido(4) mit Lümmel II, 1967

 

 

 

 

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© Schilfgürtel-Neusiedler See

Seestraße Illmitz, Hochzeit


 

 

 

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Durch den Neusiedler See gehen

 

Es werden alljährlich Seedurchschreitungen von der Westseite Mörbisch aus zum gegenüber liegenden Ort Illmitz, an der Ostseite des Neusiedler Sees, veranstaltet.

 

Die Teilnehmer müssen mindestens 1,70 Meter groß sein, damit sie nicht ertrinken und werden von Booten begleitet. Ein Seil  markiert den "Weg", an dem Erschöpfte verschnaufen und pausieren können. Wer aufgibt, kommt ins Boot. Ein tolles Schauspiel, ein Fest.

 

 

 

 

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© Die Braut wird abgeholt, Maria & Johann Gruber

1967

 


 

 

 

 

 

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© Die Blaskapelle

 vor dem Hochzeitszug

 

 

 

 

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Bei einer Burgenländischen Hochzeit wird die Braut mit einer Blaskapelle von zu Hause abgeholt, dahinter ist die Fahnenträgerin, dann geht der gesamte nachfolgende Zug der Hochzeitsgäste in die Kirche. Eingeladen sind wir als Ferien-Dauergäste selbstverständlich auch. Nach der Kirchen, wie man dort sagt, geht es ins Gasthaus zum Essen, Feiern, Tanzen nach Blasmusik. Nach dem Ehrentanz des Bratpaares tanzen alle. Ein Ehrentanz mit der Braut war mir vergönnt.

Diese Hochzeit wurde ausgerichtet beim Sodla-Wirt in Illmitz, Obere Hauptstr.46, das Gasthaus wird derzeit (2006) bewirtet von Familie Josef und Maria Haider.

 

Auch zufällige Gäste wurden bewirtet, die Väter der Braut und des Bräutigams kredenzen ihren besten, selbst ausgebauten und selbst gepressten Wein, das ist eine besondere Ehre. Eigene Rinder und eigene Schweine werden für das Hochzeitsmahl geschlachtet.

 

Jeder Gast spendiert ein Huhn und selbstgebackenen Kuchen. Die Frauen sind die reinsten Zuckerbäcker. Selbst die Betten im Schlafzimmer der Brauteltern sind mit den vielen Kuchen vollgepackt, da der sonst verfügbare Platz dafür nicht ausreicht. Auch die kleinen Kinder feiern bis in die Nacht mit.

Die überschüssigen Speisen und Kuchen gehen an das Seniorenheim und an arme Leute.

 

 

 

 

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K  L  I  M  A

 

 

Durch Einflüsse des Neusiedler Sees herrscht ein Mikroklima, pannonisch, mit heißen Sommern, selbst im September ist es noch sehr heiß, und kalten Wintern, in denen viel Schilf auf dem See geschnitten wird, wenn er zugefroren ist. Das Schilf wird zum Decken für Reetdächer benötigt.

 

 

 

 

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I N  V I N O  V E R I T A S

Im Wein liegt die Wahrheit.

 

 

 

 

 

© Der Winzer

 Michael Sumalowitsch

 

 

 

 

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© Trauben" lesen"

Weingarten Sumalowitsch 1967

 Michel, Anna, Guido(4), Anni (links)

 

 

 

 

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© Trauben, Trauben, nochmals Trauben

 

 

 

 

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© Auf die Waage

Die Trauben werden bei der "Scheune"

 (Gasthaus) gewogen

oben Guido und Anna

unten Michel im Gespräch

 

 

 

 

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© Traubenrein gelesener

 Muskat-Ottonel

verkauft an einen Händler (1967)

3 öS/kg Trauben

 

 

 

 

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© Der Wein ist guit!

Normale Marschverpflegung

 

 

 

 

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© Stare hüten

Übung macht den Meister

 

 

 

 

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© Stare hüten - Mittagsrast

 Michel, Anna, Guido,

 M.Bormann,

 Ursel, zwei Nachbarinnen,

Fotograf: Dieter Schümann, Parchim

 

 

 

 

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© Walter Bormann+Anna Sumalowitsch

1968

 

 

 

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© Michel als Steinmetz-Künstler

 

 

 

 

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© Dieter auf dem Ziehbrunnen

 

 

 

 

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© Hütte mit Ziehbrunnen

Illmitz, erbaut von

Michael Sumalowitsch

 

 

 

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Der Weinanbau ist in dieser Region zu Hause, die Trauben bekommen dort im Jahr über 2.000 Stunden Sonne! Die besten Weinmacher sind in der Region: Golz, Mönchhof, Frauenkirchen und Illmitz.

Ausgebaut werden weltbeste Sandweine folgender Rebsorten: Blaufränkisch, Riesling, Bouvier, Muskat-Ottonel, Cabernet Sauvignon, Neuburger, Traminer, alles weltbeste Sandweine. Der Anbau weißer Sorten überwiegt stark.

Händler u.a. aus Graz kommen mit von Geld prallgefüllten ledernen Umhängetaschen und zahlen die erstandenen Weintrauben an den Winzer bei einem Glasl Wein in der Scheune bar aus.

Die Weingärten sind jeweils bis zu einem Kilometer lang mit einseitiger Zufahrt, so dass man die geernteten Trauben bis zu einem Kilometer in der Rückenkiepe duch weichen Sand zum Fahrzeug tragen muß. Vergleichbar ist Dünensand, der beschwerlich zu gehen ist.

Am Hänger angekommen, gibt es den Lohn dafür aus der Weinflasche.

 

 

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P  U  S  Z  T  A

 

 

 

In Illmitz beginnt die ungarische Puszta.

 

 

 

 

© Piroschka mit Gänsen in Ungarn, 1967

und Michael Sumalowitsch auf

unserer gemeinsamen Ungarnreise

 

 

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Die Grenzübergänge nach Ungarn sind:

Nickelsdorf - Hegyeshalom, Mosonmagyaróvár.

 

Nur Fußgängerübergang April bis Oktober: Andau - Esterházypuszta.

Bei Andau sind 1956 bei dem Aufstand gegen die Russen von den 200.000 flüchtigen Ungarn die meisten über die dortige Brücke nach Österreich geflüchtet.

 

Im Süden über Mörbisch nach Sopron (Deutsch Ödenburg).

 

Über Nickelsdorf - Hegyeshalom und Mörbisch-Sopron sind wir mehrfach nach Ungarn eingereist. Das erste Mal mit Anna und Michel und Frau Miezie, einer Exilungarin, deren Neffe Rezsö (Frau Eva) früher in Budapest in der Fußball-Nationalmannschaft gespielt hat und bei dem wir in Budapest auch gastierten.

Durch Resjö haben wir viele ungarische Nationalsportler kennen gelernt, z.B. Den Linksaussen vom Fußballverein Ferencvaros, Fazekas Lajos und Vater Laslo, ferner den damals amtierenden Weltmeister im Tischtennis Yonyer Istvan und Nationalspieler Fahazy (Spielte zeitweise beim VFL Osnabrück Tischtennis in der Oberliga, er ist nach der Amnestie nach Budapest zurückgekehrt) und Pap Josica. Von der National Segelregatta und Olympiateilnehmer Dr.Tuss Miklos und dessen Olympiakollegen  Litkey Bence (1972 , Kiel).

 

Laslo Fazekas hat bei seinem Gegenbesuch bei mir in Deutschland für meine Tischtennismannschaft eine Stadtmeisterschaft im Einzel gewonnen, er war ein sehr guter ehrgeiziger Kämpfer und hat in Budapest mit den Nationalspielern und dem Weltmeister Yonyer, Istvan trainiert.

In Balatonkenese hatte er einen Bungalow, in dem wir jeweils am Wochenende gastierten, direkt am Balaton, nur durch die Straße getrennt, mit einem Fußball-Tennisplatz.

 

Die ungarisch-österreichische Grenze verläuft durch den Neusiedler See, der im Jahre 2001 als Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel wegen seiner fantastischen Tier- und Pflanzenwelt von der Unesco zum Weltnaturerbe erhoben wurde.

 

Im September 1967 haben wir den Vogelzug der Schwalben gen Ungarn am Neusiedler See miterlebt. Zunächst sieht man eine große dunkle Wolke heranbrausen, die sich als Millionen von Schwalben entpuppt, die vom Himmel "fallen" und dicht  über dem Wasser des Sees im Flug von den dort reichlich vorhandenen Mücken und anderen Insekten zu sich nehmen. Ein phänomenales Naturerlebnis!

 

 

 

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R E I T E N  I N  I L L M I T Z

 

Alles Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

 

1968 war ich in Illmitz reiten. Romy hieß meine Apfelschimmel-Stute, sie war sehr zahm und leicht zu führen. Das Hallentraining war für den ersten Tag mit einer Stunde ausreichend.

 

 

 

 

 

 

© Romy

 

 

Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Gut, ich bekam aber nicht die Romy, sondern einen dreijährigen Brauen, der gerade eingeritten war, feurig, voller Tatendrang und Temperament.

Dieses Reitpferd wollte man den Damen, die mit mir in die Feldmark ausritten, nicht zumuten.

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Zuletzt war ich als Kind auf in den Wiesen eingefangenen Pferden ohne Sattel, ohne Zügel und nur in der Turnhose und an der Mähne festgehalten, Indianer spielen. Bei den zu meiner Kindheit Mitte der 1940er Jahre üblichen Ringreiten durften wir Kinder das Ringstechen zu Pferde im Galopp auch gelegentlich ausprobieren. Mit einem aus einem dickem Kupferdraht gebogenem Ringstecher mit vorderer pfeilartiger Spitze versuchte man im Galopp einen mit Blechfedern befestigten Gemüsedosendeckel mit mittigem Loch auzuspießen.In mehreren Durchgängen wurde dejenige Sieger, der die meisten Ringe hatte.

 

Das lag immerhin über zwanzig Jahre zurück.

 

Also los ging es mit meinem Braunen und zwei Frauen aus einer Reitschule in München, die mich dazu überredet hatten, soweit ich mich erinnere, waren es Krankenschwestern. Was konnte einem da schon passieren, falls man unfreiwillig absitzen mußte?

Meine Frau und mein Sohn samt Schwiegereltern blieben auf dem Gut, während wir ausritten.

 

Als wir den Reiterhof verließen, folgte uns in der ca 100 Meter langen hohen Säulen-Pappelallee ein Esel, der zum Gut gehörte.

 

Der konnte natürlich nicht mit, also kehrte ich um.

Als mein Brauner in Breitseite zum Esel stand, wichste dieser voll hinten aus in die Lenden meines Braunen.

Der machte einen Satz nach vorn. Darauf war ich natürlich nicht gefaßt, verlor Steigbügel und Halfter und konnte mich gerade noch an der Mähne festhalten, um nicht am Boden zu landen.

Ich brachte den Magger auf den Hof zurück und ritt den anderen nach.

 

Die Vorausgerittenen holte ich schnell wieder ein, doch was war das, die Damen standen mit ihren Pferden fressenderweise im Gemüsefeld und bekamen ihre Zossen nicht wieder heraus. Ich mußte doch tatsächlich absitzen und die Pferde wieder auf den Weg ziehen.  Das sollen Reiterinnen einer Münchener Reitschule gewesen sein, bei denen die Pferde machten, was sie wollten? Wer ritt denn da mit wem aus?

 

Von den Damen wurde ich alsdann zu einem gestreckten Galopp "eingeladen", bisher war die Gangart Trab. Die Pferde waren ja auch schon "angewärmt".

Etwas mulmig war mir schon davor, aber als Mann darf man sich doch nicht blamieren, also los .

Mein Brauner, der schon kurz zuvor beim Hochfliegen eines Fasanes aus einem Kukeruzfeld (Maisfeld) scheute, schien nur darauf gewartet zu haben.

Ein kleiner beidseitiger Hackenschub mit Turnschuhen in die Flanken tat den Rest.

Die Zügel locker lassen und los.

Die beiden Reiterinnen ließ ich weit hinter mir. Alles ging gut, ohne mir einen Wolf geritten zu haben.

 

 

 

Hier einige Fotos:

 

 

© Der Ausritt

1968

 

 

 

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© Vater und Sohn

 

 

 

 

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© Die Rückkehr

 

 

 

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M Ö R B I S C H

 

 

In Mörbisch am südwestlichen Ufer des Sees, an der Grenze zu Ungarn, ist eine Freilichtbühne auf den See hinaus gebaut. Hier werden alljährlich im Sommer Opern aufgeführt, überwiegend von Verdi, Puccini etc.

 

 

  

Guiseppe Verdi

 

 

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Die Nachbargemeinde von Mörbisch, übrigens einem sehr schönen Ort, in Ungarn ist Fertörakos (deutsch früher: Kroisbach) - hier waren wir 1968 bei Michels Oma. Die Oma hatte einen guten Rotwein im Keller, das wußte Michel noch genau. Ab in den Keller.

Mörbisch und Fertörakos sind vom Illmitz aus zu sehen und doch so weit entfernt, weil man fast um den ganzen See fahren muß, um dorthin zu gelangen.

 

 

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O R T E  AM  S E E

 

 

Orte auf der Ostseite des Neusiedler Sees sind:  Bruck, Neusiedel, Podersdorf (schilffrei, ideal für Surfer), Illmitz und Apetlon, Letztere wurden immer als Franzosen bezeichnet, vermutlich wegen früherer Einwanderer.

 

In der gesamten Region gibt es viele Salzlacken, sehr bekannt ist die Lange Lacke mit viel Vogelreichtum, anzutreffen sind alle möglichen Wasservögel und Bodenbrüter und deren Brutplätze.

 

Bei Tadten haben wir die sehr scheuen Grosstrappen gesehen.

 

 

 

 

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S T Ä D T E

 

 

Die Hauptstadtt Österreichs ist das schöne Wien, die Hauptstadt des Burgenlandes ist Eisenstadt, hier war auch das ungarische Fürstengeschlecht Esterházy ansässig, deren Schloß im Barockstil dort zu sehen ist.

 

 

 

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S e e w i n k e l   I l l m i t z

 

 

 

 

 

© Floriani Barockhaus

Illmitz

 

 

 

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© Miaz, Bernadette, Anni, Guido (3), Ursel

1966 bei Miaz und Franz

 

 

In Illmitz waren wir urlaubsweise 20 Jahre, von 1966 bis 1986, und sind vom Bürgermeister der Gemeinde für diese Treue zu Illmitz mit einer Urkunde, Wein und einem Essen bedacht worden.

 

Die Idee, ins Burgenland zu fahren, wurde durch die Zeitschrift "Praline" geboren, in der das

Burgenland, Naturschutzpark Illmitz, Neusiedlersee-Seewinkel beschrieben wurde.

 

Unter anderem wurde berichtet, dass man eventuell damit rechnen müsse, kein elektrisches Licht und kein fließendes Wasser in den Unterkünften vorzufinden.

Das war ein Anreiz für uns, dort Urlaub zu machen und auf die bequemen Einrichtungen, die man zu Hause als natürlich empfand, zu verzichten.

Also fuhren wir aufs Geratewohl in zweitägiger Fahrt nach Illmitz.

Zwischenübernachtung war in Deining, der Oberpfalz, bei Frau Anni Meier, Schlachterei und Gasthaus mit bester Bewirtung. Jetzt führt die Autobahn am Ort vorbei, damals mußte man den Ort durchfahren.

Am Neusiedler See über Bruck angekommen, gings über Neusiedel weiter. Hinter Podersdorf verließen wir die Hauptstraße und nahmen den nicht ausgebauten Naturweg am See. Es war dunkel, fast Nacht, gleißender Mondschein, ziehende Wolken, alles menschenleer. Und dann kam endlich linksseitig ein Haus "Zur Helle", nicht Hölle, rechtsseitig war der Neusiedler See..

Wir waren froh, als wir wieder auf die Haupstraße kamen und landeten in Illmitz am Hauptplatz im Gasthaus der Gebrüder Krois, Alois Krois war der Untersetzte,  Robert Krois der Schlanke (zumindest waren beide 1966  figürlich so, wie beschrieben)  am Bartholomäusbrunnen.

Dort haben wir uns erst einmal ausgiebig gestärkt und bekamen von dem Wirt Alois Krois die Zimmerempfehlung von Anna und Michael Sumalowitsch.

 

Mit unseren Gastgebern bestand von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis, sie gaben uns ihr Schlafzimmer, da sonst alles vermietet war,  selbst schliefen sie in einer Abstellkammer auf dem Beton. Alle Hochachtung, und nochmals vielen Dank dafür.

 

Wie wir dem Gästebuch entnehmen konnten, war der bekannte deutsche Fernseh-Moderator Winfried Scharlau (07.12.2004 mit 70 verstorben) einer der ersten Gäste bei Familie Sumalowitsch in Illmitz. Winfried Scharlau hat auch mit Wolfgang von Lojewski in Washington zusammen gearbeitet und berichtet.

 

Die Aussage mit fehlender Elektrizität und fließendem Wasser hat sich allerdings für uns nicht bestätigt, Licht und Wasser gab es, und die Gastfreundschaft war umwerfend.

Unseren Entschluß, nach Illmitz zu fahren, haben wir nie bereut, sonst wären wir auch nicht so oft wieder dort hingefahren.

Noch heute, genau vierzig Jahre nach unserem ersten Besuch, haben wir Kontakt  mit der Familie Sumalowitsch in Illmitz, wenn auch nur gelegentlich per Telefon oder Internet. Viele unserer Bekannten dort sind leider verstorben. 1987 waren wir zuletzt in Illmitz, ein Geschenk unseres Sohnes Guido zu unserer Silberhochzeit 1986.

Als wir Michel vom Musizieren auf der Wäscheruffel im Gasthaus abholten, sagte er zu mir:

" Dieter, Du bist mein bester Freund". ( Meiner war er ebenfalls!)

Das hat mich sehr geehrt und ich denke oft an Michel, leider mußte er sich für immer und viel zu  früh von seinen Lieben verabschieden, so auch Miaz, Franz und meine liebe Frau Ursula.

Unser Sohn Guido war vor ca 10 Jahren wieder in Illmitz. Möglicherweise fahren wir ja auch noch einmal hin.

Die Zeit wird auch dort nicht stehen geblieben sein, und vieles wird sich verändert haben und mir fremd vorkommen. Cèst la vie, das ist das Leben.

 

Auf dem Hauptplatz des Ortes steht ein Artesischer Brunnen, die St.-Bartholomäusquelle, sie dient der Trinkwasserversorgung des gesamten Ortes.

 

Das Touristenangebot ist gut:  Sonne satt, "Kegel schieben" beim Fleischhacker Wirt auf der Asphaltbahn, Kremserfahrten, Reiten, Nachtwandern zu Pferde, Fahrrad-, Ruder- Segel- Tretboote-Verleih, Gebietsführungen, unentgeltliche Weinverkostungen im Gemeinde-Weinkeller, Tennisplatz, Fußballverein, Wanderungen, Helfen bei der Ernte der Weintrauben, danach Pressen, Abfüllen in  Boutellen, Eiswein in Stifterln, Verkorken, Kosten, Gurken brocken, Paradicsom (Tomaten) und Paprika pflücken, und das  bei allerbestem Wetter, in purer Natur.

 

Die Burgenländer sind natürlich und außerordentlich  gastfreundlich.

Es gibt überwiegend private, gute Unterkünfte und gute Gasthäuser. Die gesamte Region ist stark von Urlaubern frequentiert.

 

Zwischen März und Oktober ist ganz geringer Niederschlag außer gelegentlichen Gewittern, mit heftigen Regenschauern, die sich aber meisten am westlichen Leithagebirge entladen. Als wir in dem einen Jahr unseren Urlaub beendet hatten und abfahren wollten, Gepäck bereits im Auto, erlebten wir ein ganz heftiges Gewitter. Es goß regelrecht in Eimern vom Himmel, wir sind eine Woche länger geblieben und waren von Anna und Michel dazu eingeladen als nichtzahlende Gäste!

 

Bis in den Herbst hinein ist es hier sehr warm bis heiß. Guter Sonnenschutz mit Himalayafaktor ist angesagt. Zwischen Podersdorf und Illmitz sind Baumalleen mit Walnußbäumen, die alljährlich zum Abernten für ein geringes Entgelt von den Gemeinden angeboten werden.

 

Im Ort an den Straßen sind meistens große Holztore als Grundstückseinfahrt, hinter denen sich schöne Innenhöfe mit viel Blumen und Oleanderbäumen und Weinkellern verbergen. Alle Winzer haben ihre eigenen Weinkeller. Bevor man hineingeht, sollte man ein Streichholz anzünden; geht die Flamme aus, dann ist der Schwefelgehalt von den Eichenfässern, die jedes Jahr vor der Neubefüllung geschwefelt werden, zu hoch, und einem kann davon übel werden. In solchen Fällen werden die Keller erst gelüftet, Tür auf.

 

Rundherum auf den Dächern sieht man viele Storchennester, für jedes Haus fast ein Muss.

 

 

 

 

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F i s c h e n   a uf   d e m   S e e

 

Unser Gastgeber Michael Sumalowitsch war auch berechtigter Fischer.

Heute ist das ein absoluter Nebenerwerb.

Die Fischer fahren mit kleinen Holzruderbooten mit einem kleinen Außenbordmotor an einem Boot, die anderen Boote werden in Schlepp genommen.

 

Ein 200 Meter langes Schleppnetz dient zum Fischen.  Es ist ein Fischreichtum, außer vielen Fischsorten gibt es viele und große Aale dort. Der Fischfang, bei dem das Netz, wenn es ausgelegt ist, so wieder eingeholt wird, dass man ein Ruderboot quer stellt und das Netz zu zweit in einem anderen Boot unter dem querstehenden Boot hindurchzieht und den Fang  so hereinholt. Bei der Hitze springen viele Fische übers Netz zurück in ihr nasses Element.

 

Das Fischernetz hat Kork an der Oberkante und Blei an der Unterseite. Das Fischen beginnt um 5 Uhr morgens und endet in der Dunkelheit. Wenn die Fischer zurückkommen, warten etliche Dorfbewohner schon am Strand, um den frisch gefangenen Fisch zu kaufen. Zu diesem Fischfang war ich auch eingeladen, und man hat mir selbstverständlich, um mich zu testen, die schwere Bleiseite des Netzes zum Einholen gegeben. Für mich war das jedoch bei durchtrainiertem Körper kein Thema und auch okay.

 

Essen kann man nur beim Herausfahren auf den See, danach ist keine Zeit mehr dazu. Da heißt es nur noch Netz auslegen, Netz einholen, immer wieder, den ganzen Tag. Hin und wieder gibt es einen Schluck Wein aus der Pulle, es ist doch so heiß. Nach dem Motto: Alle sehen, wenn ich besoffen bin, aber keiner sieht, wenn ich Durst habe.

 

Mit dem schweren Sandwein muß man vorsichtig umgehen, sonst gibt es einen Rausch!

Wegen seiner Reinheit ist danach der Kopf am nächsten Tag aber wieder frei.

Auf ein Neues! Nach ca drei Tagen hat sich der Magen daran gewöhnt.

 

Das Essen an Bord der Fischer besteht aus einem Laib Brot, von dem dicke Knufften abgeschnitten werden, Paprikaspeck im Stück, ganze Kolbaszwurst, Paradicsom (Tomaten), Paprikaschoten und nicht zu vergessen die 2,05 ltr.-Flaschen Weißwein, sehr rustikal, alles aus der Hand, die Brotkanten trocken dazu.

 

Der Fang wird unter den Beteiligten aufgeteilt, wobei man als Gast darauf verzichtet und sich nur einen Fisch oder einen Aal, ca einen Meter lang, zugesteht. Der Aal wurde gleich nach der Rückkehr "hergerichtet": betäubt, gekillt, entschleimt, ausgenommen, geräuchert und am nächsten Morgen verzehrt, "frischer gehts nimmer, der ist guit".

Und da ist er ja schon!

 

 

 

 

© De Fischer und sien ...?

Aal

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Wallfahrt in die Steiermark

1967

 

 

 

 

 

© Wallfahrtskirche Mariazell

mit Goldaltar

 

 

 

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© Goldaltar, Mariazell

 

 

 

 

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© Goldaltar von der Kanzel

 

 

 

 

 

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Die Madonna von Lourdes.

 

Jedes Jahr pilgern zwei Millionen Menschen in die südwestfranzösischen Pyrenäen nach Lourdes, angezogen von der Geschichte der 14-jährigen Bernadette Soubirous, der anno 1858 die Madonna erschienen sein soll.

Sie soll das Entstehen der heilenden Quellen miterlebt haben.

 

1933 wurde Bernadette Soubirous heilig gesprochen und in Lourdes wurde eine große Wallfahrtskirche erbaut.

 

Die Madonnastatue aus dem frühen 20. Jahrhundert bildete den Mittelpunkt des Wallfahrtortes.

 

Die Madonna wird im italienischen Grödnertal, mit der Bergkulisse des Val  Gherdeina, aus Ahornholz geschnitzt und handbemalt mit Rosen zu ihren Füßen und teilweise vergoldet.

Von dort werden seit dem 16. Jahrhundert für Holzschnitzkunst bekannten Region diese religiösen Verehrungen von berühmten Holzschnitzern gefertigt.

 

  Unsere Wallfahrten

 

1967 habe ich mit Michel, Annas Vater und Frau Miezie, einer Exilungarin (65) eine Wallfahrt von Illmitz aus in die Steiermark nach Mariazell gemacht.

Anna ist nach Lourdes in Frankreich gepilgert, meine Frau Ursula, unser Sohn Guido und Annas Mutter sind zeitgleich zur Wallfahrt nach Frauenkirchen, einer sehr schönen Barockkirche, gepilgert.

Die Messe in Mariazell  wurde dreisprachig, in Deutsch, Latein und Ungarisch zelebriert, ein prächtiger Goldaltar ziert das Innere der Wallfahrtskirche.

 

 

Hinweis: Mariazell in der Wikipedia

 

 

Mit unseren langjährigen Gastgebern Anna und Michael Sumalowitsch, Kirchseegasse 8 in A-7142 Illmitz, waren wir viel in deren Weingärten und haben "Trauben gelesen", verzehrt, gepresst, getrunken oder verkauft, siehe Fotos.

 

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W e i n g ä r t e n

 

Gegen den Einfall von Starenschwärmen - Tausende von Staren kommen wie eine dunkle Wolke und fallen in die Weingärten ein, um Trauben zu fressen -  haben wir mit einer Lederpeitsche geknallt, um die Stare zu vertreiben. Siehe Foto in der Rubrik Wein.

 

Die Weingartenbesitzer wurden von der Gemeinde zum "Starehüten" jeweils in ein Gebiet zum Aufpassen eingeteilt.  Die Stare wurden mittels einer Lederpeitsche verscheucht.

Heute verwendet man dazu automatische Knallautomaten. In den 1960er Jahren gab es auch spezielle Flugzeuge, die die Stareschwärme beobachteten und Knaller abwarfen.

 

 

 

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L a n d w i r t s c h a f t

 

 

 

 

 

 

© Des is a guiter Reiter

 Illmitzer Stadtmusikanten

unser Scotch Lümmel,

 Michel und Guido

 

 

 

 

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© Eggen einmal anders, 1968

Michel, Hans, Scotch Lümmel, Guido(5)

 

 

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© "Gehn mir"

 

 

 

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© Wer reitet so spät durch....

den Weingarten? Guido(5)

 

 

 

 

 

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© Unverhofft kommt oft

 

 

 

 

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© Balance halten

 

 

 

 

 

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© Immer ruhig

 

 

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Die Krume des Ackers brechen oder anders ausgedückt "Eggen", passierte mittels eines Pferdes, hinter dem eine Bohle befestigt wurde, auf der man stand und mit dem Brett und dem  Körpergewicht darauf die Erdkrume zerkleinerte. Das alles mutet natürlich vorsintflutlich an, aber es war so bei den Kleinbauern, die noch keinen Traktor besaßen.

 

Auch den Wein haben wir noch in Gummistiefeln in einem Holzbottich ausgepresst, danach mit einer Handpresse.

 

Drunt in Afrika,

 wächst der Paprika,

3 Meter hoch.......

 

 

Zu diesem umgetexteten Lied machte Michel auf einer Waschruffel oder mit seiner Guitarre Begleitmusik, während wir gemeinsam sangen.( Walter und Giesi Dettmann, deren Kinder Ronald und Bruder, eine Claudia und Freundin mit Guitarre, meine Frau Ursel, Sohn Guido, Anna, Michel und ich).

 

 

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© Wir kaufen Paprika

 frischer gehts nimmer

 

 

Während Michel in der Landwirtschaft tätig war, ging Anna im Ort und in Nachbarorten Malen, und zwar mit einer Gummirolle mit verschiedenen Mustern auf geweißte Wände , Tapeten gab es kaum. Auch fuhr Anna zur Erntezeit der Marillen (Aprikosen) nach Zurndorf, pfückte dort in Eigenwerbung Marillen und machte für sich und ihre vielen Gäste Marmelade davon zum Frühstück. Wenn es die Zeit erlaubte, ging Anna ebenfalls mit in die Weintraubenernte, ansonsten kümmerte sie sich um die Urlaubsgäste. Noch heute betreibt Anna Vermietung an Gäste und hat ein schönes Gästehaus. Eine wirklich gute Adresse!

 

Wenn Anna wenig Zeit hatte, kochte meine Frau PASTASCHUTA für die ganze Familie, Eltern, Geschwister und Eheleuten, Nichten und uns. Im Verhältnis immer 1 kg Paradicsom (Tomaten), Zwiebeln, Paprika, Rind- und Schweinefleisch, dazu etliche Gewürze (roter scharfer Paprika), zu trinken gab es dann Annas und Michels guten Wein. Anschliessend wurde gesungen zu Michels Musik.

 

1968 sind wir auf der Heimreise über Bingen am Rhein entlang gen Norden gefahren und waren auf dem Niederwalddenkmal, Maria Bormann, meine Frau Ursula, Guido und ich sowie die beiden Hunde Scotchrüde  "Lümmel II" und Schäferhündin "Herta", Vater Walter Bormann ist mit der Eisenbahn gefahren. Foto folgt.

 

So sind wir zusammen , der Vater getrennt von uns mit der Bahn, auch nach Illmitz gefahren. Den Vater sollten wir in Neusiedel zu bestimmter Zeit am Bahnhof abholen. Die Bahnbediensteten hatten auf unsere Nachfrage zwar mit dem Zuge einen älteren Herren mit Hut aus besagtem Zug aussteigen sehen, Vater war aber nicht zu finden.

Das war später Nachmittag und wir kehrten unverrichteter Dinge nach Illmitz zurück.

 

Gegen 23:00 Uhr kam in unserem Quartier bei Anna und Michel in Illmitz ein Taxi mit dem Vater an.

Was war geschehen? Der Vater war in ein Gasthaus in Neusiedel eingekehrt und hat sich mit den Einheimischen einen Rausch angetrunken. Da half eben nur noch ein Taxi. Alle waren froh.

 

 

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© weitere Fotos folgen

Fotos, soweit nicht von mir,unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

 

Hier noch ein Hinweis:

 

Wenn Sie eine gute Urlaubsadresse in Illmitz am Neusiedler See suchen, dann wenden Sie sich auf meine Empfehlung an

 

Frau Anna Sumalowitsch , oder

 

Frau Bernadette Wegleitner,

 

A-7142 Illmitz, Kirchseegasse 8,

 

Telefon für Österreich: Landesvorwahl: 0043, Ortsvorwahl: (0) 2175, Rufnr.: 2070, auch als Fax.

 

 oder E-Mail:  martin.wegleitner@aon.at

 

 

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Hier entsteht die bebilderte Textseite Österreich mit dem "Burgenland", im Südostwinkel Österreichs an der ungarischen Grenze, am Neusiedler See, insbesondere die Region Illmitz.

 

 

Ö  S  T  E  R  R  E  I  C  H

 

 

Aktualisiert am 31. 12.2006

 

 

 

 

  Turmfalke

 Vogel des Jahres 2007

 

 

 

 

 

 

 

 

Burgenland - Neusiedler See - Illmitz

 

© Text- Bildseite Dieter Schümann, Parchim

 

Diese Internetseite ist unseren Freunden

Anna und Michael Sumalowitsch

(und Verwandten)

 Kirchseegasse 8,  A - 7142  Illmitz

mit besonderer Hochachtung gewidmet.

 

 

 

 

Der Neusiedler See, von den Ungarn Fertö-tó, Steppensee genannt, liegt südöstlich von Wien.

 

Er ist ein Flachsee, ca 300 qkm groß mit eijnem Schilfgürtel. Die westliche Seite wird vom Leithagebirge begrenzt, ansonsten ist alles flaches Land.

 

 

 

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© Neusiedler See, Illmitz

Guido(4) mit Lümmel II, 1967

 

 

 

 

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© Schilfgürtel-Neusiedler See

Seestraße Illmitz

stakender Fischer

 

 

 

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Durch den Neusiedler See gehen

 

Es werden alljährlich Seedurchschreitungen von der Westseite Mörbisch aus zum gegenüber liegenden Ort Illmitz, an der Ostseite des Neusiedler Sees, veranstaltet.

 

Die Teilnehmer müssen mindestens 1,70 Meter groß sein, damit sie nicht ertrinken und werden von Booten begleitet. Ein Seil  markiert den "Weg", an dem Erschöpfte verschnaufen und pausieren können. Wer aufgibt, kommt ins Boot. Ein tolles Schauspiel, ein Fest.

 

 

 

 

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H o c h z e i t    i n   I l l m i t z

 

 

 

 

© Die Braut wird abgeholt

1967

 

 

 

 

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© Die Braut

 

 

 

 

 

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© Die Blaskapelle

 vor dem Hochzeitszug

 

 

 

 

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Bei einer Burgenländischen Hochzeit wird die Braut mit einer Blaskapelle von zu Hause abgeholt, dahinter ist die Fahnenträgerin, dann geht der gesamte nachfolgende Zug der Hochzeitsgäste in die Kirche. Eingeladen sind wir als Ferien-Dauergäste selbstverständlich auch. Nach der Kirchen, wie man dort sagt, geht es ins Gasthaus zum Essen, Feiern, Tanzen nach Blasmusik. Nach dem Ehrentanz des Bratpaares tanzen alle. Ein Ehrentanz mit der Braut war mir vergönnt.

Diese Hochzeit wurde ausgerichtet beim Sodla-Wirt in Illmitz, Obere Hauptstr.46, das Gasthaus wird derzeit (2006) bewirtet von Familie Josef und Maria Haider.

 

Auch zufällige Gäste wurden bewirtet, die Väter der Braut und des Bräutigams kredenzen ihren besten, selbst ausgebauten und selbst gepressten Wein, das ist eine besondere Ehre. Eigene Rinder und eigene Schweine werden für das Hochzeitsmahl geschlachtet.

 

Jeder Gast spendiert ein Huhn und selbstgebackenen Kuchen. Die Frauen sind die reinsten Zuckerbäcker. Selbst die Betten im Schlafzimmer der Brauteltern sind mit den vielen Kuchen vollgepackt, da der sonst verfügbare Platz dafür nicht ausreicht. Auch die kleinen Kinder feiern bis in die Nacht mit.

Die überschüssigen Speisen und Kuchen gehen an das Seniorenheim und an arme Leute.

 

 

 

 

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K  L  I  M  A

 

 

Durch Einflüsse des Neusiedler Sees herrscht ein Mikroklima, pannonisch, mit heißen Sommern, selbst im September ist es noch sehr heiß, und kalten Wintern, in denen viel Schilf auf dem See geschnitten wird, wenn er zugefroren ist. Das Schilf wird zum Decken für Reetdächer benötigt.

 

 

 

 

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I N  V I N O  V E R I T A S

Im Wein liegt die Wahrheit.

 

 

 

 

 

© Der Winzer

 Michael Sumalowitsch

 

 

 

 

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© Trauben" lesen"

Weingarten Sumalowitsch 1967

 Michel, Anna, Guido(4), Anni (links)

 

 

 

 

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© Trauben, Trauben, nochmals Trauben

 

 

 

 

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© Auf die Waage

Die Trauben werden bei der "Scheune"

 (Gasthaus) gewogen

oben Guido und Anna

unten Michel im Gespräch

 

 

 

 

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© Traubenrein gelesener

 Muskat-Ottonel

verkauft an einen Händler (1967)

3 öS/kg Trauben

 

 

 

 

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© Der Wein ist guit!

Normale Marschverpflegung

 

 

 

 

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© Stare hüten

Übung macht den Meister

 

 

 

 

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© Stare hüten - Mittagsrast

 Michel, Anna, Guido,

 M.Bormann,

 Ursel, zwei Nachbarinnen,

Fotograf: Dieter Schümann, Parchim

 

 

 

 

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© Walter Bormann+Anna Sumalowitsch

1968

 

 

 

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© Michel als Steinmetz-Künstler

 

 

 

 

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© Dieter auf dem Ziehbrunnen

 

 

 

 

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© Hütte mit Ziehbrunnen

Illmitz, erbaut von

Michael Sumalowitsch

 

 

 

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Der Weinanbau ist in dieser Region zu Hause, die Trauben bekommen dort im Jahr über 2.000 Stunden Sonne! Die besten Weinmacher sind in der Region: Golz, Mönchhof, Frauenkirchen und Illmitz.

Ausgebaut werden weltbeste Sandweine folgender Rebsorten: Blaufränkisch, Riesling, Bouvier, Muskat-Ottonel, Cabernet Sauvignon, Neuburger, Traminer, alles weltbeste Sandweine. Der Anbau weißer Sorten überwiegt stark.

Händler u.a. aus Graz kommen mit von Geld prallgefüllten ledernen Umhängetaschen und zahlen die erstandenen Weintrauben an den Winzer bei einem Glasl Wein in der Scheune bar aus.

Die Weingärten sind jeweils bis zu einem Kilometer lang mit einseitiger Zufahrt, so dass man die geernteten Trauben bis zu einem Kilometer in der Rückenkiepe duch weichen Sand zum Fahrzeug tragen muß. Vergleichbar ist Dünensand, der beschwerlich zu gehen ist.

Am Hänger angekommen, gibt es den Lohn dafür aus der Weinflasche.

 

 

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P  U  S  Z  T  A

 

 

 

In Illmitz beginnt die ungarische Puszta.

 

 

 

 

© Piroschka mit Gänsen in Ungarn, 1967

und Michael Sumalowitsch auf

unserer gemeinsamen Ungarnreise

 

 

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Die Grenzübergänge nach Ungarn sind:

Nickelsdorf - Hegyeshalom, Mosonmagyaróvár.

 

Nur Fußgängerübergang April bis Oktober: Andau - Esterházypuszta.

Bei Andau sind 1956 bei dem Aufstand gegen die Russen von den 200.000 flüchtigen Ungarn die meisten über die dortige Brücke nach Österreich geflüchtet.

 

Im Süden über Mörbisch nach Sopron (Deutsch Ödenburg).

 

Über Nickelsdorf - Hegyeshalom und Mörbisch-Sopron sind wir mehrfach nach Ungarn eingereist. Das erste Mal mit Anna und Michel und Frau Miezie, einer Exilungarin, deren Neffe Rezsö (Frau Eva) früher in Budapest in der Fußball-Nationalmannschaft gespielt hat und bei dem wir in Budapest auch gastierten.

Durch Resjö haben wir viele ungarische Nationalsportler kennen gelernt, z.B. Den Linksaussen vom Fußballverein Ferencvaros, Fazekas Lajos und Vater Laslo, ferner den damals amtierenden Weltmeister im Tischtennis Yonyer Istvan und Nationalspieler Fahazy (Spielte zeitweise beim VFL Osnabrück Tischtennis in der Oberliga, er ist nach der Amnestie nach Budapest zurückgekehrt) und Pap Josica. Von der National Segelregatta und Olympiateilnehmer Dr.Tuss Miklos und dessen Olympiakollegen  Litkey Bence (1972 , Kiel).

 

Laslo Fazekas hat bei seinem Gegenbesuch bei mir in Deutschland für meine Tischtennismannschaft eine Stadtmeisterschaft im Einzel gewonnen, er war ein sehr guter ehrgeiziger Kämpfer und hat in Budapest mit den Nationalspielern und dem Weltmeister Yonyer, Istvan trainiert.

In Balatonkenese hatte er einen Bungalow, in dem wir jeweils am Wochenende gastierten, direkt am Balaton, nur durch die Straße getrennt, mit einem Fußball-Tennisplatz.

 

Die ungarisch-österreichische Grenze verläuft durch den Neusiedler See, der im Jahre 2001 als Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel wegen seiner fantastischen Tier- und Pflanzenwelt von der Unesco zum Weltnaturerbe erhoben wurde.

 

Im September 1967 haben wir den Vogelzug der Schwalben gen Ungarn am Neusiedler See miterlebt. Zunächst sieht man eine große dunkle Wolke heranbrausen, die sich als Millionen von Schwalben entpuppt, die vom Himmel "fallen" und dicht  über dem Wasser des Sees im Flug von den dort reichlich vorhandenen Mücken und anderen Insekten zu sich nehmen. Ein phänomenales Naturerlebnis!

 

 

 

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R E I T E N  I N  I L L M I T Z

 

Alles Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

 

1968 war ich in Illmitz reiten. Romy hieß meine Apfelschimmel-Stute, sie war sehr zahm und leicht zu führen. Das Hallentraining war für den ersten Tag mit einer Stunde ausreichend.

 

 

 

 

 

 

© Romy

 

 

Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Gut, ich bekam aber nicht die Romy, sondern einen dreijährigen Brauen, der gerade eingeritten war, feurig, voller Tatendrang und Temperament.

Dieses Reitpferd wollte man den Damen, die mit mir in die Feldmark ausritten, nicht zumuten.

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Zuletzt war ich als Kind auf in den Wiesen eingefangenen Pferden ohne Sattel, ohne Zügel und nur in der Turnhose und an der Mähne festgehalten, Indianer spielen. Bei den zu meiner Kindheit Mitte der 1940er Jahre üblichen Ringreiten durften wir Kinder das Ringstechen zu Pferde im Galopp auch gelegentlich ausprobieren. Mit einem aus einem dickem Kupferdraht gebogenem Ringstecher mit vorderer pfeilartiger Spitze versuchte man im Galopp einen mit Blechfedern befestigten Gemüsedosendeckel mit mittigem Loch auzuspießen.In mehreren Durchgängen wurde dejenige Sieger, der die meisten Ringe hatte.

 

Das lag immerhin über zwanzig Jahre zurück.

 

Also los ging es mit meinem Braunen und zwei Frauen aus einer Reitschule in München, die mich dazu überredet hatten, soweit ich mich erinnere, waren es Krankenschwestern. Was konnte einem da schon passieren, falls man unfreiwillig absitzen mußte?

Meine Frau und mein Sohn samt Schwiegereltern blieben auf dem Gut, während wir ausritten.

 

Als wir den Reiterhof verließen, folgte uns in der ca 100 Meter langen hohen Säulen-Pappelallee ein Esel, der zum Gut gehörte.

 

Der konnte natürlich nicht mit, also kehrte ich um.

Als mein Brauner in Breitseite zum Esel stand, wichste dieser voll hinten aus in die Lenden meines Braunen.

Der machte einen Satz nach vorn. Darauf war ich natürlich nicht gefaßt, verlor Steigbügel und Halfter und konnte mich gerade noch an der Mähne festhalten, um nicht am Boden zu landen.

Ich brachte den Magger auf den Hof zurück und ritt den anderen nach.

 

Die Vorausgerittenen holte ich schnell wieder ein, doch was war das, die Damen standen mit ihren Pferden fressenderweise im Gemüsefeld und bekamen ihre Zossen nicht wieder heraus. Ich mußte doch tatsächlich absitzen und die Pferde wieder auf den Weg ziehen.  Das sollen Reiterinnen einer Münchener Reitschule gewesen sein, bei denen die Pferde machten, was sie wollten? Wer ritt denn da mit wem aus?

 

Von den Damen wurde ich alsdann zu einem gestreckten Galopp "eingeladen", bisher war die Gangart Trab. Die Pferde waren ja auch schon "angewärmt".

Etwas mulmig war mir schon davor, aber als Mann darf man sich doch nicht blamieren, also los .

Mein Brauner, der schon kurz zuvor beim Hochfliegen eines Fasanes aus einem Kukeruzfeld (Maisfeld) scheute, schien nur darauf gewartet zu haben.

Ein kleiner beidseitiger Hackenschub mit Turnschuhen in die Flanken tat den Rest.

Die Zügel locker lassen und los.

Die beiden Reiterinnen ließ ich weit hinter mir. Alles ging gut, ohne mir einen Wolf geritten zu haben.

 

 

 

Hier einige Fotos:

 

 

© Der Ausritt

1968

 

 

 

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© Vater und Sohn

 

 

 

 

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© Die Rückkehr

 

 

 

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M Ö R B I S C H

 

 

In Mörbisch am südwestlichen Ufer des Sees, an der Grenze zu Ungarn, ist eine Freilichtbühne auf den See hinaus gebaut. Hier werden alljährlich im Sommer Opern aufgeführt, überwiegend von Verdi, Puccini etc.

 

 

  

Guiseppe Verdi

 

 

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Die Nachbargemeinde von Mörbisch, übrigens einem sehr schönen Ort, in Ungarn ist Fertörakos (deutsch früher: Kroisbach) - hier waren wir 1968 bei Michels Oma. Die Oma hatte einen guten Rotwein im Keller, das wußte Michel noch genau. Ab in den Keller.

Mörbisch und Fertörakos sind vom Illmitz aus zu sehen und doch so weit entfernt, weil man fast um den ganzen See fahren muß, um dorthin zu gelangen.

 

 

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O R T E  AM  S E E

 

 

Orte auf der Ostseite des Neusiedler Sees sind:  Bruck, Neusiedel, Podersdorf (schilffrei, ideal für Surfer), Illmitz und Apetlon, Letztere wurden immer als Franzosen bezeichnet, vermutlich wegen früherer Einwanderer.

 

In der gesamten Region gibt es viele Salzlacken, sehr bekannt ist die Lange Lacke mit viel Vogelreichtum, anzutreffen sind alle möglichen Wasservögel und Bodenbrüter und deren Brutplätze.

 

Bei Tadten haben wir die sehr scheuen Grosstrappen gesehen.

 

 

 

 

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S T Ä D T E

 

 

Die Hauptstadtt Österreichs ist das schöne Wien, die Hauptstadt des Burgenlandes ist Eisenstadt, hier war auch das ungarische Fürstengeschlecht Esterházy ansässig, deren Schloß im Barockstil dort zu sehen ist.

 

 

 

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S e e w i n k e l   I l l m i t z

 

 

 

 

 

© Floriani Barockhaus

Illmitz

 

 

 

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© Miaz, Bernadette, Anni, Guido (3), Ursel

1966 bei Miaz und Franz

 

 

In Illmitz waren wir urlaubsweise 20 Jahre, von 1966 bis 1986, und sind vom Bürgermeister der Gemeinde für diese Treue zu Illmitz mit einer Urkunde, Wein und einem Essen bedacht worden.

 

Die Idee, ins Burgenland zu fahren, wurde durch die Zeitschrift "Praline" geboren, in der das

Burgenland, Naturschutzpark Illmitz, Neusiedlersee-Seewinkel beschrieben wurde.

 

Unter anderem wurde berichtet, dass man eventuell damit rechnen müsse, kein elektrisches Licht und kein fließendes Wasser in den Unterkünften vorzufinden.

Das war ein Anreiz für uns, dort Urlaub zu machen und auf die bequemen Einrichtungen, die man zu Hause als natürlich empfand, zu verzichten.

Also fuhren wir aufs Geratewohl in zweitägiger Fahrt nach Illmitz.

Zwischenübernachtung war in Deining, der Oberpfalz, bei Frau Anni Meier, Schlachterei und Gasthaus mit bester Bewirtung. Jetzt führt die Autobahn am Ort vorbei, damals mußte man den Ort durchfahren.

Am Neusiedler See über Bruck angekommen, gings über Neusiedel weiter. Hinter Podersdorf verließen wir die Hauptstraße und nahmen den nicht ausgebauten Naturweg am See. Es war dunkel, fast Nacht, gleißender Mondschein, ziehende Wolken, alles menschenleer. Und dann kam endlich linksseitig ein Haus "Zur Helle", nicht Hölle, rechtsseitig war der Neusiedler See..

Wir waren froh, als wir wieder auf die Haupstraße kamen und landeten in Illmitz am Hauptplatz im Gasthaus der Gebrüder Krois, Alois Krois war der Untersetzte,  Robert Krois der Schlanke (zumindest waren beide 1966  figürlich so, wie beschrieben)  am Bartholomäusbrunnen.

Dort haben wir uns erst einmal ausgiebig gestärkt und bekamen von dem Wirt Alois Krois die Zimmerempfehlung von Anna und Michael Sumalowitsch.

 

Mit unseren Gastgebern bestand von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis, sie gaben uns ihr Schlafzimmer, da sonst alles vermietet war,  selbst schliefen sie in einer Abstellkammer auf dem Beton. Alle Hochachtung, und nochmals vielen Dank dafür.

 

Wie wir dem Gästebuch entnehmen konnten, war der bekannte deutsche Fernseh-Moderator Winfried Scharlau (07.12.2004 mit 70 verstorben) einer der ersten Gäste bei Familie Sumalowitsch in Illmitz. Winfried Scharlau hat auch mit Wolfgang von Lojewski in Washington zusammen gearbeitet und berichtet.

 

Die Aussage mit fehlender Elektrizität und fließendem Wasser hat sich allerdings für uns nicht bestätigt, Licht und Wasser gab es, und die Gastfreundschaft war umwerfend.

Unseren Entschluß, nach Illmitz zu fahren, haben wir nie bereut, sonst wären wir auch nicht so oft wieder dort hingefahren.

Noch heute, genau vierzig Jahre nach unserem ersten Besuch, haben wir Kontakt  mit der Familie Sumalowitsch in Illmitz, wenn auch nur gelegentlich per Telefon oder Internet. Viele unserer Bekannten dort sind leider verstorben. 1987 waren wir zuletzt in Illmitz, ein Geschenk unseres Sohnes Guido zu unserer Silberhochzeit 1986.

Als wir Michel vom Musizieren auf der Wäscheruffel im Gasthaus abholten, sagte er zu mir:

" Dieter, Du bist mein bester Freund". ( Meiner war er ebenfalls!)

Das hat mich sehr geehrt und ich denke oft an Michel, leider mußte er sich für immer und viel zu  früh von seinen Lieben verabschieden, so auch Miaz, Franz und meine liebe Frau Ursula.

Unser Sohn Guido war vor ca 10 Jahren wieder in Illmitz. Möglicherweise fahren wir ja auch noch einmal hin.

Die Zeit wird auch dort nicht stehen geblieben sein, und vieles wird sich verändert haben und mir fremd vorkommen. Cèst la vie, das ist das Leben.

 

Auf dem Hauptplatz des Ortes steht ein Artesischer Brunnen, die St.-Bartholomäusquelle, sie dient der Trinkwasserversorgung des gesamten Ortes.

 

Das Touristenangebot ist gut:  Sonne satt, "Kegel schieben" beim Fleischhacker Wirt auf der Asphaltbahn, Kremserfahrten, Reiten, Nachtwandern zu Pferde, Fahrrad-, Ruder- Segel- Tretboote-Verleih, Gebietsführungen, unentgeltliche Weinverkostungen im Gemeinde-Weinkeller, Tennisplatz, Fußballverein, Wanderungen, Helfen bei der Ernte der Weintrauben, danach Pressen, Abfüllen in  Boutellen, Eiswein in Stifterln, Verkorken, Kosten, Gurken brocken, Paradicsom (Tomaten) und Paprika pflücken, und das  bei allerbestem Wetter, in purer Natur.

 

Die Burgenländer sind natürlich und außerordentlich  gastfreundlich.

Es gibt überwiegend private, gute Unterkünfte und gute Gasthäuser. Die gesamte Region ist stark von Urlaubern frequentiert.

 

Zwischen März und Oktober ist ganz geringer Niederschlag außer gelegentlichen Gewittern, mit heftigen Regenschauern, die sich aber meisten am westlichen Leithagebirge entladen. Als wir in dem einen Jahr unseren Urlaub beendet hatten und abfahren wollten, Gepäck bereits im Auto, erlebten wir ein ganz heftiges Gewitter. Es goß regelrecht in Eimern vom Himmel, wir sind eine Woche länger geblieben und waren von Anna und Michel dazu eingeladen als nichtzahlende Gäste!

 

Bis in den Herbst hinein ist es hier sehr warm bis heiß. Guter Sonnenschutz mit Himalayafaktor ist angesagt. Zwischen Podersdorf und Illmitz sind Baumalleen mit Walnußbäumen, die alljährlich zum Abernten für ein geringes Entgelt von den Gemeinden angeboten werden.

 

Im Ort an den Straßen sind meistens große Holztore als Grundstückseinfahrt, hinter denen sich schöne Innenhöfe mit viel Blumen und Oleanderbäumen und Weinkellern verbergen. Alle Winzer haben ihre eigenen Weinkeller. Bevor man hineingeht, sollte man ein Streichholz anzünden; geht die Flamme aus, dann ist der Schwefelgehalt von den Eichenfässern, die jedes Jahr vor der Neubefüllung geschwefelt werden, zu hoch, und einem kann davon übel werden. In solchen Fällen werden die Keller erst gelüftet, Tür auf.

 

Rundherum auf den Dächern sieht man viele Storchennester, für jedes Haus fast ein Muss.

 

 

 

 

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F i s c h e n   a uf   d e m   S e e

 

Unser Gastgeber Michael Sumalowitsch war auch berechtigter Fischer.

Heute ist das ein absoluter Nebenerwerb.

Die Fischer fahren mit kleinen Holzruderbooten mit einem kleinen Außenbordmotor an einem Boot, die anderen Boote werden in Schlepp genommen.

 

Ein 200 Meter langes Schleppnetz dient zum Fischen.  Es ist ein Fischreichtum, außer vielen Fischsorten gibt es viele und große Aale dort. Der Fischfang, bei dem das Netz, wenn es ausgelegt ist, so wieder eingeholt wird, dass man ein Ruderboot quer stellt und das Netz zu zweit in einem anderen Boot unter dem querstehenden Boot hindurchzieht und den Fang  so hereinholt. Bei der Hitze springen viele Fische übers Netz zurück in ihr nasses Element.

 

Das Fischernetz hat Kork an der Oberkante und Blei an der Unterseite. Das Fischen beginnt um 5 Uhr morgens und endet in der Dunkelheit. Wenn die Fischer zurückkommen, warten etliche Dorfbewohner schon am Strand, um den frisch gefangenen Fisch zu kaufen. Zu diesem Fischfang war ich auch eingeladen, und man hat mir selbstverständlich, um mich zu testen, die schwere Bleiseite des Netzes zum Einholen gegeben. Für mich war das jedoch bei durchtrainiertem Körper kein Thema und auch okay.

 

Essen kann man nur beim Herausfahren auf den See, danach ist keine Zeit mehr dazu. Da heißt es nur noch Netz auslegen, Netz einholen, immer wieder, den ganzen Tag. Hin und wieder gibt es einen Schluck Wein aus der Pulle, es ist doch so heiß. Nach dem Motto: Alle sehen, wenn ich besoffen bin, aber keiner sieht, wenn ich Durst habe.

 

Mit dem schweren Sandwein muß man vorsichtig umgehen, sonst gibt es einen Rausch!

Wegen seiner Reinheit ist danach der Kopf am nächsten Tag aber wieder frei.

Auf ein Neues! Nach ca drei Tagen hat sich der Magen daran gewöhnt.

 

Das Essen an Bord der Fischer besteht aus einem Laib Brot, von dem dicke Knufften abgeschnitten werden, Paprikaspeck im Stück, ganze Kolbaszwurst, Paradicsom (Tomaten), Paprikaschoten und nicht zu vergessen die 2,05 ltr.-Flaschen Weißwein, sehr rustikal, alles aus der Hand, die Brotkanten trocken dazu.

 

Der Fang wird unter den Beteiligten aufgeteilt, wobei man als Gast darauf verzichtet und sich nur einen Fisch oder einen Aal, ca einen Meter lang, zugesteht. Der Aal wurde gleich nach der Rückkehr "hergerichtet": betäubt, gekillt, entschleimt, ausgenommen, geräuchert und am nächsten Morgen verzehrt, "frischer gehts nimmer, der ist guit".

Und da ist er ja schon!

 

 

 

 

© De Fischer und sien ...?

Aal

 

 

 

  

 

 

 

 

 

Wallfahrt in die Steiermark

1967

 

 

 

 

 

© Wallfahrtskirche Mariazell

mit Goldaltar

 

 

 

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© Goldaltar, Mariazell

 

 

 

 

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© Goldaltar von der Kanzel

 

 

 

 

 

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Die Madonna von Lourdes.

 

Jedes Jahr pilgern zwei Millionen Menschen in die südwestfranzösischen Pyrenäen nach Lourdes, angezogen von der Geschichte der 14-jährigen Bernadette Soubirous, der anno 1858 die Madonna erschienen sein soll.

Sie soll das Entstehen der heilenden Quellen miterlebt haben.

 

1933 wurde Bernadette Soubirous heilig gesprochen und in Lourdes wurde eine große Wallfahrtskirche erbaut.

 

Die Madonnastatue aus dem frühen 20. Jahrhundert bildete den Mittelpunkt des Wallfahrtortes.

 

Die Madonna wird im italienischen Grödnertal, mit der Bergkulisse des Val  Gherdeina, aus Ahornholz geschnitzt und handbemalt mit Rosen zu ihren Füßen und teilweise vergoldet.

Von dort werden seit dem 16. Jahrhundert für Holzschnitzkunst bekannten Region diese religiösen Verehrungen von berühmten Holzschnitzern gefertigt.

 

  Unsere Wallfahrten

 

1967 habe ich mit Michel, Annas Vater und Frau Miezie, einer Exilungarin (65) eine Wallfahrt von Illmitz aus in die Steiermark nach Mariazell gemacht.

Anna ist nach Lourdes in Frankreich gepilgert, meine Frau Ursula, unser Sohn Guido und Annas Mutter sind zeitgleich zur Wallfahrt nach Frauenkirchen, einer sehr schönen Barockkirche, gepilgert.

Die Messe in Mariazell  wurde dreisprachig, in Deutsch, Latein und Ungarisch zelebriert, ein prächtiger Goldaltar ziert das Innere der Wallfahrtskirche.

 

 

Hinweis: Mariazell in der Wikipedia

 

 

Mit unseren langjährigen Gastgebern Anna und Michael Sumalowitsch, Kirchseegasse 8 in A-7142 Illmitz, waren wir viel in deren Weingärten und haben "Trauben gelesen", verzehrt, gepresst, getrunken oder verkauft, siehe Fotos.

 

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W e i n g ä r t e n

 

Gegen den Einfall von Starenschwärmen - Tausende von Staren kommen wie eine dunkle Wolke und fallen in die Weingärten ein, um Trauben zu fressen -  haben wir mit einer Lederpeitsche geknallt, um die Stare zu vertreiben. Siehe Foto in der Rubrik Wein.

 

Die Weingartenbesitzer wurden von der Gemeinde zum "Starehüten" jeweils in ein Gebiet zum Aufpassen eingeteilt.  Die Stare wurden mittels einer Lederpeitsche verscheucht.

Heute verwendet man dazu automatische Knallautomaten. In den 1960er Jahren gab es auch spezielle Flugzeuge, die die Stareschwärme beobachteten und Knaller abwarfen.

 

 

 

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L a n d w i r t s c h a f t

 

 

 

 

 

 

© Des is a guiter Reiter

 Illmitzer Stadtmusikanten

unser Scotch Lümmel,

 Michel und Guido

 

 

 

 

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© Eggen einmal anders, 1968

Michel, Hans, Scotch Lümmel, Guido(5)

 

 

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© "Gehn mir"

 

 

 

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© Wer reitet so spät durch....

den Weingarten? Guido(5)

 

 

 

 

 

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© Unverhofft kommt oft

 

 

 

 

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© Balance halten

 

 

 

 

 

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© Immer ruhig

 

 

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Die Krume des Ackers brechen oder anders ausgedückt "Eggen", passierte mittels eines Pferdes, hinter dem eine Bohle befestigt wurde, auf der man stand und mit dem Brett und dem  Körpergewicht darauf die Erdkrume zerkleinerte. Das alles mutet natürlich vorsintflutlich an, aber es war so bei den Kleinbauern, die noch keinen Traktor besaßen.

 

Auch den Wein haben wir noch in Gummistiefeln in einem Holzbottich ausgepresst, danach mit einer Handpresse.

 

Drunt in Afrika,

 wächst der Paprika,

3 Meter hoch.......

 

 

Zu diesem umgetexteten Lied machte Michel auf einer Waschruffel oder mit seiner Guitarre Begleitmusik, während wir gemeinsam sangen.( Walter und Giesi Dettmann, deren Kinder Ronald und Bruder, eine Claudia und Freundin mit Guitarre, meine Frau Ursel, Sohn Guido, Anna, Michel und ich).

 

 

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© Wir kaufen Paprika

 frischer gehts nimmer

 

 

Während Michel in der Landwirtschaft tätig war, ging Anna im Ort und in Nachbarorten Malen, und zwar mit einer Gummirolle mit verschiedenen Mustern auf geweißte Wände , Tapeten gab es kaum. Auch fuhr Anna zur Erntezeit der Marillen (Aprikosen) nach Zurndorf, pfückte dort in Eigenwerbung Marillen und machte für sich und ihre vielen Gäste Marmelade davon zum Frühstück. Wenn es die Zeit erlaubte, ging Anna ebenfalls mit in die Weintraubenernte, ansonsten kümmerte sie sich um die Urlaubsgäste. Noch heute betreibt Anna Vermietung an Gäste und hat ein schönes Gästehaus. Eine wirklich gute Adresse!

 

Wenn Anna wenig Zeit hatte, kochte meine Frau PASTASCHUTA für die ganze Familie, Eltern, Geschwister und Eheleuten, Nichten und uns. Im Verhältnis immer 1 kg Paradicsom (Tomaten), Zwiebeln, Paprika, Rind- und Schweinefleisch, dazu etliche Gewürze (roter scharfer Paprika), zu trinken gab es dann Annas und Michels guten Wein. Anschliessend wurde gesungen zu Michels Musik.

 

1968 sind wir auf der Heimreise über Bingen am Rhein entlang gen Norden gefahren und waren auf dem Niederwalddenkmal, Maria Bormann, meine Frau Ursula, Guido und ich sowie die beiden Hunde Scotchrüde  "Lümmel II" und Schäferhündin "Herta", Vater Walter Bormann ist mit der Eisenbahn gefahren. Foto folgt.

 

So sind wir zusammen , der Vater getrennt von uns mit der Bahn, auch nach Illmitz gefahren. Den Vater sollten wir in Neusiedel zu bestimmter Zeit am Bahnhof abholen. Die Bahnbediensteten hatten auf unsere Nachfrage zwar mit dem Zuge einen älteren Herren mit Hut aus besagtem Zug aussteigen sehen, Vater war aber nicht zu finden.

Das war später Nachmittag und wir kehrten unverrichteter Dinge nach Illmitz zurück.

 

Gegen 23:00 Uhr kam in unserem Quartier bei Anna und Michel in Illmitz ein Taxi mit dem Vater an.

Was war geschehen? Der Vater war in ein Gasthaus in Neusiedel eingekehrt und hat sich mit den Einheimischen einen Rausch angetrunken. Da half eben nur noch ein Taxi. Alle waren froh.

 

 

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© weitere Fotos folgen

Fotos, soweit nicht von mir,unterliegen der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

 

Hier noch ein Hinweis:

 

Wenn Sie eine gute Urlaubsadresse in Illmitz am Neusiedler See suchen, dann wenden Sie sich auf meine Empfehlung an

 

Frau Anna Sumalowitsch , oder

 

Frau Bernadette Wegleitner,

 

A-7142 Illmitz, Kirchseegasse 8,

 

Telefon für Österreich: Landesvorwahl: 0043, Ortsvorwahl: (0) 2175, Rufnr.: 2070, auch als Fax.

 

 oder E-Mail:  martin.wegleitner@aon.at

 

 

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