Reisebericht GUS 1977
Unbebilderter Reisebericht UDSSR-Zentralasien Mai 1977
Am 14.05.1977, 12: 15 MEZ flog ich mit der Aeroflot TU 104 mit 100 Passagieren im Düsenklipper von Düsseldorf-Lohausen ab.
Die Maschine flog 900 km/h und landete 18:00 Uhr Ortszeit (+ 2 Std)
In Kiew, der Hauptstadt der Ukrainischen SR, Flughafen Borispol.
Zwecks Kontrolle verließen wir die Maschine, sie wurde vom Militär eingehend untersucht. Wir Passagiere wurden auf 2 Maschinen aufgeteilt, die einen flogen nach Simferopol auf die Krim, wir weiter nach Adler-Sotschi.
20:30 Uhr, jetzt gebe ich nur noch die Ortszeiten an, flog ich mit der ILJONOW 18 mit mittlerer Reisegeschwindigkeit von 650 KM/h nach Adler, Flughafen für Sotschi, wo wir mit ca. 100 Passagieren um 22:00 Uhr landeten. Mit dem Bus, auf den wir lange warten mussten, fuhren wir ins 35 km entfernte Sotschi, wo wir um 23:30 immerhin noch zur Begrüßung ein warmes Gericht bekamen.
Am 15.Mai 1977 war um 10:00 Uhr offizielle Begrüßung mit Krimsekt, danach wurde die Gegend inspiziert. Die Hotels Intourist und Kamelia bilden eine Verwaltungseinheit und liegen inmitten eines herrlichen Parks, 50 Meter voneinander entfernt mit eigenem Badestrand am Schwarzen Meer und einem Tennisplatz. Hier haben wir international, Finnen, Russen, Deutsche und anderen Nationen, je 6 Spieler gegeneinander, Volleyball gespielt. Das Wasser hatte nur 15 Grad, aber egal rein, wenn auch nur kurz, dagegen war die Luft warm, sehr angenehm zum Sonnenbaden.
Ein drittes Superhotel mit 20 Aufzügen , Приморская Гостиница, Primorskaya, liegt etwa 200 m vom Strand entfernt. Das haben wir uns natürlich auch angesehen und haben auf der Rücktour einfach einen Bus gestoppt, der hat uns für eine Schachtel Ami-Zigaretten wieder zu unserem Hotel Intourist gefahren. So geht Russland! Das haben wir auch mit einer Taxe so gemacht, Fahrt ohne Rubel, aber Zigaretten. Intourist, unser Hotel war von allen 3 Hotels das Preiswerteste, aber auch das Schönste, im Zarenstil mit geschwungener, breiter Eichentreppe zu den Etagen. Mit einem Kölner Bernd hatte ich eine Suite mit Seeblick. Die Rezeption war auf der Etage eine Frau auf einem Holzstuhl mit einem Holztisch, die die Zimmerschlüssel ausgab.
Bernd war mit dem Zug 100 km weit nach Krassnapolanska ( Schönes Polanska ) gefahren, er wollte Bären im Wald fotografieren, wurde aber vom Militär als vermutlicher Spion abgefangen und zurückgeschickt. Wir durften uns nur in einem Radius von 20 km bewegen.
Viele Finnen in abgerissenen Klamotten und Russen/innen schwärmten immer um das Hotel herum, um von uns Kleidung zu kaufen. Ich bin mit leerem Koffer nach Haus gekommen. Sobald besser angezogene ältere Männer auf der Plattform erschienen ( KGB ) verschwanden alle wie Ratten in ihre Löcher.
Im Hotel waren 2 Bars, eine für Rubel, eine für Devisen, DM , US$, in letzterer gab es Ami-Zigaretten, Whisky usw. Die DDR-Reisenden hatten dort keinen Zutritt, auch Einheimische nicht. Als ein Georgier neben mir in der Devisenbar stand, und man ihm ein Bier verweigerte, habe ich mich eingeschaltet und erklärt, er wäre mein Gast, daraufhin hat er sein Bier widerwillig bekommen.
Auch als der KGB ( Kommunistischer Geheim Bund ) mich abends draußen ins Hotel schicken wollte, habe ich erklärt, ich wäre Journalist und würde über das Land schreiben und nicht hineingehen, waren sie sichtlich brüskiert.
Jeden Abend spielte eine 6-köpfige Kapelle zum Tanz, Getränke gab es nicht immer ausreichend, wie Wodka oder Sekt. Da haben wir tagsüber im GUM, Supermarkt, eingekauft. Im Gum oder Hotel kostete alles 5 Rubel. Wodka ½ Liter gab es nur pro Person, die Einheimischen konnten nicht verstehen, dass ich keinen Wodka wollte, dafür aber reichlich Krimsekt mit 13 Medailien, den deponierten wir in einem großen Kühlschrank auf dem Tanzsaal und hatten somit immer reichlich zu trinken, ich inmitten von 30 jungen russischen Akademikerinnen mit ihrem Betreuer Wladimir, er wurde Papa genannt.
Hier habe ich auch russische Mädchen zum Tanz hineingeschleust, allein kamen sie nicht rein.
Beim Essen saßen diese 30 russischen Frauen im Alter von ca. 25 Jahren direkt neben uns Westdeutschen; die Ostdeutschen hat man bewusst ans andere Ende des Speisesaals gesetzt. Wir hatten viel Spaß mit einander . Ich hatte autodidakt vorher so viel Russisch gelernt, dass ich mich verständigen konnte.
Beim Essen habe ich die Deutschen am Tisch gefragt, wer mit in die Vorstellung Schwanenballet von Tschaikowski aufgeführt vom Bolschoi-Theater Moskau, will, ich würde Karten besorgen. Ich ging also zur Kasse und verlangte auf Russisch Karten. Die Verkäuferin war so überrascht, dass sie mich fragte, woher ich so gut Russisch könne. Ich war sehr stolz, und bekam Logenplätze für 5 Rubel, die Anderen haben bei der Reisegesellschaft 16 Rubel fürs Parkett bezahlt. Als sie reinkamen, haben wir ihnen aus der Loge zu gewunken.
Im Ort war auch ein Beriozka-Devisenladen. Die Luftfeuchtigkeit betrug etwa 95%, deshalb waren Knirps-Regenschirme sehr gefragt, selbst die Wäsche auf dem Balkon in der Sonne trocknete nicht, nur im Zimmer.
Am 16. Mai 1977 machten wir mit einem Intouristbus eine Stadtrundfahrt. Sotschi liegt an der 800 km langen Kaukasusstraße am Schwarzen Meer und hat einen 145 km langen Strand. Es ist eine Gartenstadt, ein Kurort mit Mazesta, einer Schwefelquelle. Im Nordosten erstrecken sich die tiefschwarzen Wälder, Ausläufer des Kaukasus, subtropisches Klima mit einer üppigen subtropischen Pflanzenwelt, außer Bananen und Zitronen reift hier alles, über 36 verschiedene Palmenarten, Zypressen, Eukalyptus, silbrige Zedern, Kampferlorbeer, Magnolien, Oleander.
Inmitten des Ortes liegt Mazesta, die schwefelhaltige Heilquelle. Im Wald liegt das Kaukasische Dorf. Im Riviera-Park werden als Zeichen der Freundschaft Bäume, sehr viel die immergrünen, großblütigen Magnolien, gepflanzt. Der Baum der Freundschaft trägt Zweige und Früchte aus 136 Ländern. Es gibt noch 1000-jährige Eiben, 400-jährige Rotbuchen.
20 km entfernt liegt Dagomys, das russische Teeanbaugebiet. Im Blockhaus servierte man uns Tee aus riesigen Samowaren mit Honig, dazu, Nüsse und den Piroggen, den kubanischen Kuchen.
Der Berg Achun ist 663 m hoch und hat einen 30 m hohen Holzaussichtsturm.
Von hier sieht man die schneebedeckten Berge des Kaukasus von 3300 m und dichte Wälder, und auf der anderen Seite die Schwarzmeerküste mit der Kaukasusstraße.
17.05.1977, Riza-See
Wir machen eine Tagesbustour zunächst über die Kaukasusstraße entlang der Schwarzmeerküste, dann geht es durch die Schluchten des Kaukasus. Wildbäche und reißendes Gletscherwasser begleiten uns abwechselnd zu beiden Seiten. Der Riza-See liegt 120 km von Sotschi entfernt in einer Höhe von 1000 m.
Hiert machen wir eine Bootsfahrt im rasanten Tempo.
Von Sotschi aus durchfahren wir die Russische SSR, die Abchasische Autonome SSR und die Georgische SSR. In Gagra, Georgien, am Schwarzen Meer machen wir Station und bekommen grusinischen Wein und guten Wodka zum Essen im Hotel Gagrisphi.
In Pitsunda sehen wir Delphine dicht am Strand.
Vor dem Riza-See liegt der Blaue See, 72 m tief.
Der Riza-See hat eine Tiefe von 114 Metern. Die Kaukasusschluchten sind zum Teil einige 100 Meter tief, die Berge schneebedeckt.
In den Bergen trifft man Schafherden mit Ziegen gemischt an.
Die Hütehunde haben kopierte Schwänze und Ohren zum Schutz gegen angreifende Wölfe, damit diese keine Angriffsfläche haben . Bären sind hier ebenfalls zuhause.
Reisebericht GUS 1977, Usbekistan, Tadschikistan
19.05.1977, 10:30 Uhr Ortszeit Abflug von Adler-Sotschi nach Taschkent, 1.7 Mill. EW. Ankunft 18:00 Uhr ( + 5 Std. MEZ ) Ausläufer des Tienschangebirges, am Tschirtschik-Fluss, 1,7 MILLIONEN EW.
1966 Erdbeben, Häuser mit Belorussischen Motiven. Usbekische Architektur.
In der UDSSR gibt es 11 verschiedene Zeitstunden! Zur BRD = 5 Std.
Verkehrskommunikation: Bus und Flugzeug, billig, man fliegt mal eben 200 km, um ein Stück Dachrinne zu kaufen.
Klima: kontinental, aber heiß bis 45 Grad C. durch abgrenzendes Tienschangebirge.
Ein kontrastreiches Land mit Superlativen. 2 Verwaltungssprachen, Russisch und Usbekisch.
Viel Baumwollfelder, Ernte September bis einschl. November.
Braune, erodierte Wüste mit Oasen
1865 an Russland angeschlossen, 1866 Sklavenmärkte geschlossen.
Die lichte Zukunft Usbekistans: Verteidigung der sinnlichen Grenzen.
Haschar ist die gegenseitige Hilfe beim Hausbau.
Usbekistan hat 500 Teehäuser.
Völkerfreundschaftsmuseum, das haben wir natürlich besucht..
Medresse: Achundabachal, Koranschule, Erbauer wurden danach immer ermordet, damit sie andernorts nicht Vergleichbares bauen.
Kukildasch sind die Zwillingstürme
Stadt des Friedens, Steine, Brot
Superhotel Usbekistan, um die 30 Stockwerke, in ausgebreiteter Buchform, alles vom Feinsten, zum Frühstück Krimsekt, unser Begleiter ist Wladimir.
Mit Ljudmilla, örtliche Reiseführerin, machen wir am 20.05.77 eine Stadtrundfahrt mit Museumsbesichtigung, handwerkliche Kunst und gehen auf den buntbelebten Markt, BASAR . Hier werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse feilgeboten. Schon von der Bekleidung her ist hier ein großer Unterschied zu Sotschi, welches durch starken Tourismus, 3 Millionen im Jahr, urbaner ist..
Von der ganzen 100-köpfigen Reisetruppe sind wir nur 5 auf diesem Trip, Albert Minkus 86, seine LebensgefährtinTrudchen 71 aus dem Kohlenpott, Herr & Frau Leclaire um die 40 aus Mönchen-Gladbach und ich 41 aus Dauenhof/Westerhorn. Von Urgentsch, 70.000 EW., in die Wüstenstadt Chiwa 30.000 EW; an der früheren Seidenstraße , um mit einem Kleinbus zu fahren. Albert hält während der Fahrt wegen der Hitze seinen Kopf aus dem Fenster. Ich warne ihn vor Erkältung. Albert darauf im Kohlenpottjargon: Misch kannix passiere, isch han 40 Johr inne Pütt jearbeet (40 Jahre unter Tage im Bergbau gearbeitet). Ende vom Lied, Albert lag 3 Tage im Bett.
Trudchen fragte mich, ob ich sie nicht mal mitnehmen könnte, zum Einkaufen, ich könne so gut organisieren. Gasagt, getan. Albert, sagte ich, setzen wir solange in den Park in den Schatten, sonst müssen wir ihn eingetrocknet in der Aktentasche mit nach Hause nehmen. Wir kauften also ein. Im Beriozka-Devisenladen wurden wir nach Pelzen fündig, Blaufuchs und Silberfuchs als Kragen und Fellmützen.
Mit einem Kleinbus fahren wir von Urgentsch, 70.000 EW nach Chiwa, zuerst erwähnt im 8, Jh.. In Urgentsch haben wir in einem Teehaus Birkenwasser getrunken. Chiwa ist eine Karawanen-Wüstenstadt mit 30.000 EW., alles lehmig braun, aber ein Harem.
Die Geliebten waren aber nicht mehr da. Die 4 Lieblingsfrauen der Scheichs hatten in den Atriumhäusern, alle ohne Fenster, die Atrium-Schattenseite, die nachrangigen 2. Und x-ten Frauen die Atrium-Sonnenseite.
Auch hier war wieder bunter Markt und natürlich Medressen in Majolikamosaik, sehr imposant. Die Koranschule Mohammed-Rachim-Chan.
Da ich meine Uhr wegen der oft täglichen Zeitverschiebung nicht umgestellt hatte, wäre ich fast dort geblieben, ich hatte mich mit einem Bauarbeiter unterhalten und wurde schon gesucht.
Glück gehabt, sonst wäre ich jetzt wohl hochstimmiger Eunuche.
Samarkand, gegründet im 5. Jh. vor unserer Zeit, eines der ältesten Städte der Welt!
Am 22.05.1977 fliegen wir von Taschkent nach Samarkand. Unsere Koffer hatten wir selbst aus dem Hotel mitgenommen. Da war was los. Die dafür vorgesehenen Mitarbeiter waren arbeitslos, es gab eine heftige Diskussion unter ihnen, wie konnten wir auch. Gewarnt waren wir jedoch durch den Hinflug nach Sotschi von Düsseldorf. Trudchens Koffer war 3 Tage unterwegs, ich hatte Gott sei Dank Nylonstrümpfe zum Verschenken mitgenommen und konnte ihr da welche geben.
Abflug in Taschkent 13:00 Uhr, Ankunft in Samarkand 13: 00 Uhr zur selben Zeit wegen 15 Grad Meridianüberschreitung, also 1 Stunde.
Anschließende Stadtbesichtigung. Ein Vielvölkerland , an die 100 Menschenrassen, von Dschingis Khan angefangen. Man spricht auch nicht mehr russisch, sondern ein Gemisch, selbst Wladimir, unser russischer Begleiter, hatte Verständigungsschwierigkeiten.
23.05.1977: In der Medresse Gur Emir sehen wir den Kenotaph aus Edelsteinen (Marmorsarg) von Timur Lenk, auch als Tamerlan bekannt, zentralasiatischer Kriegsführer und Sarg von Ulugh Beg, er war ein Neffe von Tamerlan, Timur Lenk.
Auch hier bunter Markt, Basar.
Das imposanteste Bauwerk ist wohl der Registan, auch alles in Majolikamosaik erbaut.
Am 24.05.1977 fliegen wir nach Duschanbe, Tadschikistan.
Wir fahren in die Wüste, bei unserem Hinflug sind wir über das Kaspische Meer geflogen, konnten aus 8000 m Höhe die hohen Wellen mit Schaumkronen sehen und den Abfluss in den See Kara Bogas Gol, der langsam austrocknet. Fruchtbare Wiesen mit Rindern, Schafen, Ziegen, alles künstlich in der Wüste bewässert in Handarbeit, abgeleitet aus den Flüssen Syrdarja, ursprünglich 2.212 km lang, floss in den Aralsee. Wegen der vielen Wasserentnahme trocknet er aus, und dem Fluss Amudarja, ursprünglich 1212 km lang.
Wir haben auf der einen Backenseite eine Temperatur von 70 Grad, auf der Schattenseite 50 Grad, uns fröstelt, Huhnesfell, Gänsehaut.
Wir sagen Wladimir, unserem Begleiter, wir wollen ins Gebirge, wo es nicht so heiß ist. Das ganze Programm wird umgestoßen, für Wladimir ein Problem, aber wir zahlen alle 16 DM und schon geht es. In die Ausläufer des Pamirs, wilde Kulane (Wildesel) laufen herum, ein Gletscherbach mit 4 Grad, nichts wie hinein, die Luft ist heiß genug. Wir haben für uns 5 Personen 5 Bedienstete mit, wir Grillen und essen Kaviar löffelweise aus Zahnbechern.
Bei uns zu Haus alles unvorstellbar.
Reisebericht GUS 1977, Usbekistan, Tadschikistan
19.05.1977, 10:30 Uhr Ortszeit Abflug von Adler-Sotschi nach Taschkent, 1.7 Mill. EW. Ankunft 18:00 Uhr ( + 5 Std. MEZ ) Ausläufer des Tienschangebirges, am Tschirtschik-Fluss, 1,7 MILLIONEN EW.
Wir sind im Hotel Usbekistan, ca. 30 Stockwerke, untergebracht. Das Hotel hat die Form eines riesigen, geöffneten Buches. Alles vom Feinsten mit Krimsekt zum Frühstück.
1966 Erdbeben, Häuser mit Belorussischen Motiven. Usbekische Architektur.
In der UDSSR gibt es 11 verschiedene Zeitstunden! Zu BRD = 5 Std.
Verkehrskommunikation: Bus und Flugzeug, billig, man fliegt mal eben 200 km, um ein Stück Dachrinne zu kaufen.
Klima: kontinental, aber heiß bis 45 Grad C. durch abgrenzendes Tienschangebirge.
Ein kontrastreiches Land mit Superlativen. 2 Verwaltungssprachen, Russisch und Usbekisch.
Viele Baumwollfelder, Ernte September bis einschl. November.
Braune, erodierte Wüste mit Oasen, Karakumwüste.
1865 an Russland angeschlossen, 1866 Sklavenmärkte geschlossen.
Die lichte Zukunft Usbekistans: Verteidigung der sinnlichen Grenzen.
Haschar ist die gegenseitige Hilfe beim Hausbau.
Usbekistan hat 500 Teehäuser.
Völkerfreundschaftsmuseum, wurde selbstverständlich besucht.
Medresse: Achundabachal, Koranschule, Erbauer wurden danach immer ermordet, damit sie andernorts nicht Vergleichbares bauen.
Kukildasch sind die Zwillingstürme
Stadt des Friedens, Steine, Brot
Superhotel, um die 30 Stockwerke, in ausgebreiteter Buchform, alles vom Feinsten, zum Frühstück Krimsekt, unser Begleiter ist Wladimir.
Mit Ljudmilla, örtliche Reiseführerin, machen wir am 20.05.77 eine Stadtrundfahrt mit Museumsbesichtigung, handwerkliche Kunst und gehen auf den buntbelebten Markt, BASAR . Hier werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse feilgeboten. Schon von der Bekleidung her ist hier ein großer Unterschied zu Sotschi.
Von der ganzen 100-köpfigen Reisetruppe sind wir nur 5 auf diesem Trip, Albert Minkus 86, seine LebensgefährtinTrudchen 71 aus dem Kohlenpott, Herr & Frau Leclaire um die 40 aus Mönchen-Gladbach und ich 41 aus Dauenhof/Westerhorn.
Sowchosen sind Staatliche Betriebe
Kolchosen sind selbstverwaltet.
Reisebericht GUS 1977, Usbekistan, Tadschikistan
19.05.1977, 10:30 Uhr Ortszeit Abflug von Adler-Sotschi nach Taschkent, 1.7 Mill. EW. Ankunft 18:00 Uhr ( + 5 Std. MEZ ) Ausläufer des Tienschangebirges, am Tschirtschik-Fluss, 1,7 MILLIONEN EW.
Wir sind im Hotel Usbekistan, ca. 30 Stockwerke, untergebracht. Das Hotel hat die Form eines geöffneten Buches. Alles vom Feinsten mit Krimsekt zum Frühstück.
1966 Erdbeben, Häuser mit Belorussischen Motiven. Usbekische Architektur.
In der UDSSR gibt es 11 verschiedene Zeitstunden! Zu BRD = 5 Std.
Verkehrskommunikation: Bus und Flugzeug, billig, man fliegt mal eben 200 km, um ein Stück Dachrinne zu kaufen.
Klima: kontinental, aber heiß bis 45 Grad C. durch abgrenzendes Tienschangebirge.
Ein kontrastreiches Land mit Superlativen. 2 Verwaltungssprachen, Russisch und Usbekisch.
Viele Baumwollfelder, Ernte September bis einschl. November.
Braune, erodierte Wüste mit Oasen
1865 an Russland angeschlossen, 1866 Sklavenmärkte geschlossen.
Die lichte Zukunft Usbekistans: Verteidigung der sinnlichen Grenzen.
Haschar ist die gegenseitige Hilfe beim Hausbau.
Usbekistan hat 500 Teehäuser.
Völkerfreundschaftsmuseum.
Medresse: Achundabachal, Koranschule, Erbauer wurden danach immer ermordet, damit sie andernorts nicht Vergleichbares bauen.
Kukildasch sind die Zwillingstürme
Stadt des Friedens, Steine, Brot
Superhotel, Usbekistan, um die 30 Stockwerke, in ausgebreiteter Buchform, alles vom Feinsten, zum Frühstück Krimsekt, unser Begleiter ist Wladimir.
Mit Ljudmilla, örtliche Reiseführerin, machen wir am 20.05.77 eine Stadtrundfahrt mit Museumsbesichtigung, handwerkliche Kunst und gehen auf den buntbelebten Markt, BASAR . Hier werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse feilgeboten. Schon von der Bekleidung her ist hier ein großer Unterschied zu Sotschi.
Von der ganzen 100-köpfigen Reisetruppe sind wir nur 5 auf diesem Trip, Albert Minkus 86, seine LebensgefährtinTrudchen 71 aus dem Kohlenpott, Herr & Frau Leclaire um die 40 aus Mönchen-Gladbach und ich 41 aus Dauenhof/Westerhorn. Von Urgentsch, 70.000 EW., in die Wüstenstadt Chiwa 30.000 EW; an der früheren Seidenstraße , um mit einem Kleinbus zu fahren. Albert hält während der Fahrt wegen der Hitze seinen Kopf aus dem Fenster. Ich warne ihn vor Erkältung. Albert darauf im Kohlenüpottjargon: Misch kannix passiere, isch han 40 Johr inne Pütt jearbeet (40 Jahre unter Tage im Bergbau gearbeitet). Ende vom Lied, Albert lag 3 Tage im Bett.
Trudchen fragte mich, ob ich sie nicht mal mitnehmen könnte, zum Einkaufen, ich könne so gut organisieren. Gasagt, getan. Albert, sagte ich, setzen wir solange in den Park in den Schatten, sonst müssen wir ihn eingetrocknet in der Aktentasche mit nach Hause nehmen. Wir kauften also ein. Im Beriozka-Devisenladen wurden wir nach Pelzen fündig, Blaufuchs und Silberfuchs als Kragen und Fellmützen.
Mit einem Kleinbus fahren wir von Urgentsch, 70.000 EW. Hier haben wir in einem Teehaus Birkenwasser getrunken, nach Chiwa, es ist eine Karawanen-Wüstenstadt mit 30.000 EW., alles lehmig braun, aber ein Harem.
Die Geliebten waren aber nicht mehr da. Die 4 Lieblingsfrauen der Scheichs hatten in den Häuser, alle ohne Fenster, die Atrium-Schattenseite, die nachrangigen 2. Und x-ten Frauen die Atrium-Sonnenseite.
Auch hier war wieder bunter Markt und natürlich Medressen in Majolikamosaik, sehr imposant. Die Koranschule Mohammed-Rachim-Chan.
Da ich meine Uhr wegen der oft täglichen Zeitverschiebung nicht umgestellt hatte, wäre ich fast dort geblieben, ich hatte mich mit einem Bauarbeiter unterhalten und wurde schon gesucht.
Glück gehabt, sonst wäre ich jetzt wohl hochstimmiger Eunuche.
Samarkand, gegr. 5. Jh. vor unserer Zeit, eines der ältesten Städte der Welt!
Am 22.05.1977 fliegen wir von Taschkent nach Samarkand. Unsere Koffer hatten wir selbst aus dem Hotel mitgenommen. Da war was los. Die dafür vorgesehenen Mitarbeiter waren arbeitslos, es gab eine heftige Diskussion unter ihnen, wie konnten wir auch. Gewarnt waren wir jedoch durch den Hinflug nach Sotschi von Düsseldorf. Trudchens Koffer war 3 Tage unterwegs, ich hatte Gott sei Dank Nylonstrümpfe zum Verschenken mitgenommen und konnte ihr da welche geben.
Abflug in Taschkent 13:00 Uhr, Ankunft in Samarkand 13: 00 Uhr zur selben Zeit wegen 15 Grad Meridianüberschreitung, also 1 Stunde.
Anschließende Stadtbesichtigung. Ein Vielvölkerland , an die 100 Menschenrassen, von Dschingis Khan angefangen. Man spricht auch nicht mehr russisch, sondern ein Gemisch, selbst Wladimir hatte Verständigungsschwierigkeiten.
23.05.1977: In der Medresse Gur Emir, Mausoleum, sehen wir den Kenotaph aus Edelsteinen (Marmorsarg) von Timur Lenk, auch als Tamerlan bekannt, zentralasiatischer Kriegsführer und Sarg von Ulugh Beg, er war ein Neffe von Tamerlan, Timur Lenk.
Der Weg zur Grabstätte führt nicht direkt vom Eingangsiwan in den Innenraum, sondern über eine seitlich verlaufende Galerie. Das Mausoleum hat einen quadratischen Grundriss, der durch 4 Nischen erweitert wird, so dass ein kreuzförmiger Raum entsteht. Iwanähnliche Nischen sind mit Stalaktitbaldachinen in die Decke ausgestattet. Sie hat 2 Kuppelschalen, der Raum dazwischen ist hohl mit Verstrebungen, die die äußere Kuppel stützen. Höhe der unteren Kuppel ist 22,5 m.
Auch hier bunter Markt, Basar.
Das imposanteste Bauwerk ist wohl der Registan, auch alles in Majolikamosaik erbaut.
Am 24.05.1977 fliegen wir nach Duschanbe, Tadschikistan.
Wir fahren in die Wüste, bei unserem Hinflug sind wir über das Kaspische Meer geflogen, konnten aus 8000 m Höhe die hohen Wellen mit Schaumkronen sehen und den Abfluss in den See Kara Bogas Gol, der langsam austrocknet. Fruchtbare Wiesen mit Rindern, Schafen, Ziegen, alles künstlich in der Wüste bewässert in Handarbeit, abgeleitet aus den Flüssen Syrdarja, ursprünglich 2.212 km lang, floss in den Aralsee. Wegen der vielen Wasserentnahme trocknet er aus, und dem Fluss Amudarja, ursprünglich 1212 km lang.
Wir haben auf der einen Backenseite eine Temperatur von 70 Grad, auf der Schattenseite 50 Grad, uns fröstelt, Huhnesfell, Gänsehaut.
Wir sagen Wladimir, unserem Begleiter, wir wollen ins Gebirge, wo es nicht so heiß ist. Das ganze Programm wird umgestoßen, für Wladimir ein Problem, aber wir zahlen alle ein Paar DM und schon geht es. In die Ausläufer des Pamirs, wilde Kulane (Wildesel) laufen herum, ein Gletscherbach mit 4 Grad, nichts wie hinein, die Luft ist heiß genug. Wir haben für uns 5 Personen 5 Bedienstete mit, wir Grillen und essen Kaviar löffelweise aus Zahnbechern.
Bei uns zu Haus alles unvorstellbar.
Am 26.05. 1977 fahren wir zum Wachsch, ( Fluss ) dem Nurek-Wasserkraftwerk. Da Erdbebengebiet, wird der künstliche Stausee nicht zementiert, sondern mit Gesteinsmassen aufgeschüttet., 300 m hoher Staudamm, innen mit Ton und Lehm. Man sieht in den Serpentinen LKW hinter LKW, die die Geröllmassen anfahren. Es wurde eigens die Stadt Norak für die Arbeiter gebaut mit 10.000 Menschen im Durchschnittsalter 20 – 30 Jahre. Die über 9 Turbinen gewonnene Energie ( 3.000 Megawatt ) geht überwiegend nach Afghanistan, wird aber auch für 70.000 ha Landwirtschaft genutzt. Kann ganz Tadschikistan mit Strom versorgen. Das habe ich gefilmt, sehr beeindruckend. Danach sollte ein weiterer Stausee darüber angelegt werden.
Alles hat bekanntlich ein Ende.
Am 27.05.1977 fliegen wir zurück nach Adler-Sotschi
Alles hat bekanntlich ein Ende.
Am 27.05.1977 fliegen wir zurück nach Adler-Sotschi